Lebendiger Austausch in der Sportjugend Hessen
„Haltung zeigen im Lahn-Dill-Kreis – gesellschaftliche Verantwortung am Beispiel des Sports“ war der Titel zu einer Veranstaltung des Sportkreises gemeinsam mit den DEXT-Stellen von Landkreis und Stadt Wetzlar. Die DEXT-Fachstellen setzen sich aktiv für Demokratieförderung und Extremismusprävention einsetzen und werden vom Hessischen Kompetenzzentrum gegen Extremismus (HKE) im Rahmen des Landesprogramms „Hessen – aktiv für Demokratie und gegen Extremismus“ gefördert.
Auslöser für die Zusammenarbeit sind Vorkommnisse sowohl der Querdenker-Demonstrationen als auch Geschehnisse, die sich alltäglich auf unseren Sportplätzen abspielen. Klare Botschaften richten sich an die Stärkung der Demokratie in unserer Gesellschaft als auch deutlich gegen (rechts)radikale Einstellungs- und Handlungsmuster. Extremismusprävention bedeutet, gegen jegliche Elemente Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit (GMF) vorzugehen, auch und insbesondere in Vereinen und Institutionen, so die DEXT-Fachstellen, die seitens der Stadt von Katja Görgen und seitens des Landkreises von Melina Schmidt besetzt werden.
Auch der Vorsitzende des Sportkreises Lahn-Dill, Ralf Koch, sprach sich deutlich für eine klare Positionierung im Sport aus: „Sport steht für Fair Play, Fairness, Achtung, Respekt und Miteinander, Toleranz, Leistung und Teamgeist. Dafür treten unsere Sportvereine, Trainerinnen und Trainer sowie Überleiterinnen und -leiter täglich ein.“
Die Hauptreferentin Angelika Ribler, die die Referatsleitung „Jugend- und Sportpolitik“ der Hessischen Sportjugend innehat und professionell Sportvereine berät, zeigte an Praxisbeispielen aus dem Landkreis (z. B. Hakenkreuze auf einer Tischtennisplatte, Training einer Fußballmannschaft durch ein NPD-Mitglied) auf, mit welchen Mitteln Personen aus dem extremistischen Spektrum gezielt Einfluss auf Sportvereine nehmen.
Abschließend betonte die Co-Moderatorin Nina Reip (Deutsche Sportjugend), dass Sport nicht politisch neutral sein müsse. Im Gegenteil: Gemeinnütziger Sport könne als Teil der Zivilgesellschaft gar nicht politisch neutral sein. Denn alle gesellschaftspolitischen Themen, die im Sozialraum vorhanden sind, finden sich auch in den Sportvereinen wieder.
Am Ende des Vortrags wird eines klar: „Haltung zeigen!“ ist keine leere Worthülse, Haltung muss aktiv gelebt werden. Dafür müssen fortwährend Werte geklärt und anhand von konkreten Maßnahmen definiert und umgesetzt werden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer votierten in ihrer Bewertung der Veranstaltung deutlich für eine thematische Fortsetzung mit Best-Practice-Beispielen, die den Vereinen in ihrem Alltag Hilfestellung und Anleitung geben können. So kann die Demokratie im Vereinsgeschehen langfristig gestärkt werden.